Raumansicht Boxen, Installation Boxen, Acryl auf Karton und Holzkörper, diverse Größen und Dot 2, Öl auf Leinwand, 117 x 152,5 cm

Ausstellungsdetails

Ausstellungsbeschreibung

Peter Stohrer, der sich in seiner geordneten malerischen Grundhaltung seit vielen Jahren mit der Schaffung und Entwicklung von „Malkörpern“ auseinandersetzt, arbeitet mit Fundstücken jeglicher Herkunft. Sie biden häufig die Basis für eine weiter- gehende gestalterische Auseinandersetzung, die dem Ideenprinzip von der „Fläche in den Raum“ folgt, respektive mit pseudoarchitektonischen Versatzstücken, die das malerische Handeln mal ergänzen und mal diesen entgegenwirken. Dabei spielt auch die Stofflichkeit der Farbe eine entscheidende Rolle: Ob pastos aufgetragen in Öl oder lasierend in Acryl, ihre Materiali- tät schafft Gewichtungen in den Raum und über den Raum hinaus.
Dabei entsteht eine Raum- und Körperwelt, die keine Größenmuster hat und die eine zumeist kantig gebaute, formale Strenge aufzeigt. Ihre Funktion siedelt sich im Sinn und Unsinn ironisch an, um sich zugleich aber

Text: Burkhard Leismann, Direktor Kunstmuseum Ahlen

auch im Faszinosum der ästhetischen Präsenz zu formulieren.
Die Malkörper unterliegen einer vielschichtigen Bearbeitung, in der neben dem malerischen Eingriff auch gespachtelt, ge- schliffen und unter dem Einsatz weiterer eigenständiger Materialien wie Papier, Glas und Folien gebaut und collagiert wird. Die formale Beobachtung und das Austarieren der möglichen finalen Erscheinung können längere Zeiträume in Anspruch nehmen und vollziehen sich im freien, durch die Künstlerhand ideell geprägten, ungebundenen Kontext.
Ein Malkörperfundus, eine Malkörpersammlung ist letztendlich das Ergebnis und bildet die Grundlage für eine solche Ausstellung, in der die Malkörper sich visuell behaupten, subjektivieren und autonomisieren. Schließlich muten viele Arbeiten Peter Stohrers in ihrer Konstruktion und in ihrer Erscheinung wie amorphe Architekturen einer vergangenen oder auch kommenden Zeit an. 

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